Bezugsbereit

Bald werden die letzten Baugerüste an der Baustelle zur zweiten Etappe des Himmelrichs 3 entfernt und ab August 2023 können auch die Wohnungen und Lokale bezogen werden. Vor über 90 Jahren bot sich ein ähnliches Bild, als die damalige fünfte Bauetappe der Himmelrichmatte fertiggestellt wurde. Diese Siedlungen (heute Himmelrich 1 bis 3) wurden zwischen 1925 und 1931 von der abl in sechs Bauetappen fertiggestellt. In einer Broschüre von 1930 zeigte die abl die eingerüstete Häuserzeile zwischen der heutigen Claridenstrasse und dem Bahngleis und erklärte, dass die Mittelstandswohnungen ab 15. März 1931 bezugsbereit seien. Zwei Jahre später präsentierte die abl die fertiggestellten Häuser in einer weiteren Broschüre. Die abl unterschied damals zwischen zwei Wohnungstypen, den «Mittelstandswohnungen» und den «verbilligten Wohnungen». Die Wohnungen unterschieden sich nicht unbedingt in der Einrichtung, da «entsprechend der heutigen höheren Wohnkultur» alle Wohnungen mit einem «gewissen Komfort ausgerüstet» wurden (Broschüre von 1932). Für eine verbilligte Wohnung konnten sich Genossenschafter bewerben, welche unter 5 200 Franken Jahreseinkommen auswiesen. Zudem mussten sie weniger Pflichtanteilskapital entrichten. 

Bilder aus zwei Broschüren «Allgemeine Baugenossenschaft Luzern» von 1930 (S. 22) und 1932 (S. 31); Fotografin oder Fotograf unbekannt.

«Vergissmeinnicht» wird von Florian Fischer betreut. Er arbeitet als wissenschaftlicher Archivar im Stadtarchiv Luzern und ist abl-Mieter.