Kostenmiete
Kostenmiete – ein Modell wird langfristig verankert
Im vergangenen Jahr starteten Vorstand und Geschäftsleitung das Projekt Kostenmiete. Nach einem Austausch mit Experten wird es im Frühling für abl-Mitglieder ganz konkret: An einem Workshop können mit dem Thema Vertraute ihre Meinung austauschen.
Die abl kalkuliert seit einigen Jahren die Mieten nach dem Prinzip der Kostenmiete. Das bedeutet, dass alle, die bei der abl wohnen, einen Anteil aller anfallenden Kosten bezahlen: Verwaltungsaufwand, eine faire Verzinsung des Genossenschaftskapitals, Steuern, Betrieb und Unterhalt sowie Abschreibungen oder Rückstellungen. Dank der Kostenmiete ist die Genossenschaft langfristig finanziell gesund, kann sich weiterentwickeln und ihre Immobilien werden gut unterhalten. Und die abl kann langfristig – auch für künftige Generationen – preiswerten Wohnraum erhalten und anbieten.
Einschätzungen von Experten
Die Kostenmiete soll nun langfristig verankert werden. Bis anhin existiert jedoch kein verabschiedetes Anwendungsmodell. Deshalb hat sich der Vorstand entschieden, die bisherige abl-Praxis zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Nach einer umfassenden Analyse und dem Vergleich verschiedener Anwendungsmodelle werden konkrete Stossrichtungen mit einem Expertengremium diskutiert und weiterentwickelt. Spezialisten des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO), der beiden Fachverbände für gemeinnützigen Wohnungsbau, des Mieterverbandes und ein externer Experte beantworten gemeinsam mit der abl wichtige Fragen: Wo steht die Kostenmiete im Verhältnis zum Mietrecht? Welchen Platz nimmt das Thema der Solidarität ein? Was muss bei der Einführung eines Kostenmietmodells berücksichtigt werden? Die Ergebnisse aus diesem Experten-Austausch liegen voraussichtlich bereits im April 2021 vor.
Die wichtigsten Eckpunkte beim Mitwirkungsprozess zur Kostenmiete.
Sichtweisen der Mitglieder
Obwohl es sich bei der Kostenmiete um ein sehr komplexes Thema handelt, lädt die abl in einem weiteren Schritt interessierte abl-Mitglieder zu einem Workshop ein: Besonders willkommen sind solche, die mit der Materie vertraut sind (Anmeldung siehe Box). Ziel ist es, Sichtweisen und Meinungen zum Thema auszutauschen und abzuholen. Solidarität wird ebenso Diskussionsgegenstand sein wie die Einbettung der Kostenmiete in die Statuten, konkrete mögliche Modellvarianten oder deren Anwendung bei der abl.
So geht es weiter
Nach dem Workshop zur Kostenmiete Anfang Mai, wird an der Hauptkonferenz zur Gesamtrevision der Statuten vom 28./29. Mai ein Vorschlag diskutiert, wie die Kostenmiete als Thema in den abl-Statuten verankert werden kann. Parallel dazu wird auf der Basis der Erkenntnisse aus der Mitgliederpartizipation das Modell weiterentwickelt. Das entwickelte Modell soll dann in der Praxis überprüft und anschliessend eingeführt werden. Diese Einführung ist im Jahr 2023 vorgesehen.
BWO erarbeitet Kostemiete-Definition
Zeitgleich zum abl-Projekt der Kostenmiete hat das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) 2020 das Projekt «Definition Kostenmiete» gestartet. Mit diesem Projekt soll gemeinnützigen Bauträgern eine Grundlagezur Verfügung gestellt werden, um die Kostenmiete festlegen zu können. Das Instrument soll zudem Mitgliedern von Genossenschaften die Gestaltung der Mietzinse verständlich, nachvollziehbar und transparent machen. Ergebnisse aus dem Projekt des BWO liegen bis Ende 2022 vor. Am Projekt beteiligt sind verschiedene Vertreterinnen und Vertreter von Genossenschaftsverbänden, Genossenschaften und Experten vom BWO. abl-Geschäftsleiter Martin Buob ist eines der Mitglieder dieser Projektgruppe und wird die Erkenntnisse ins abl-Modell einfliessen lassen.
Workshop Kostenmiete – jetzt anmelden!
Der Workshop zur Kostenmiete für abl-Mitgliederfindet am Freitag, 7. Mai 2021 von 19 bis 21 Uhr und Samstag, 8. Mai 2021 von 10 bis 12 Uhr statt. Sie sind am Thema interessiert oder beschäftigen sich seit einiger Zeit mit der Materie? Dann freuen wir uns auf Ihre Anmeldung bis am 16. April 2021 an info@abl.ch oder per Post an die Geschäftsstelle.