Genossenschaftskultur

Austausch auf Augenhöhe: wenn Genossenschaftsmitglieder diskutieren

Rund 35 Genossenschafter*innen nahmen am ersten abl-Genossenschaftsforum im Theater Pavillon teil. Die Veranstaltung schuf Raum für unterschiedliche Perspektiven und brachte die Frage auf: Wer ist eigentlich «die abl»?

Ideen und Ansichten wurden in der Gruppenarbeit aktiv eingebracht.

Ende Oktober versammelten sich abl-Mitglieder, darunter auch Vorstands- und Geschäftsleitungsmitglieder, im Theater Pavillon, um gemeinsam über genossenschaftliche Werte zu diskutieren. Zu Beginn führte Moderatorin Béa Sager in das Programm des Abends ein: Solidarität, Mitwirkung und genossenschaftliche Verantwortung sollten im Sinne einer symbolischen Gartenarbeit bearbeitet werden. Was bietet einen Nährboden, also funktioniert bereits gut? Was bremst das Wachstum? Und was könnte als Dünger dienen? 

Wertvoller offener Austausch 
Nach einer kurzen thematischen Einführung starteten die Gruppen in den Austausch. Jede Gruppe setzte sich mit allen drei Werten auseinander, und in einer abschliessenden Runde wurden die Ergebnisse zusammengefasst sowie von den Teilnehmenden, wo nötig, näher erläutert. Besonders wichtig erschienen die bestehenden Mitwirkungsstrukturen und eine klare Haltung der Genossenschaft zu relevanten Themen wie Nachhaltigkeit. Auch das Engagement der einzelnen Genossenschafter*innen wurde als Nährboden für eine gesunde Entwicklung genannt. In der Schlussrunde äusserten einige zudem den Wunsch nach transparenter Kommunikation: Die Mitglieder möchten erfahren, wie auf individuelle Rückmeldungen eingegangen und wie aus Fehlern gelernt wird. Einige Genossenschafter*innen, die eine abl-Wohnung mieten, berichteten im Plenum über ihre positiven wie negativen Erfahrungen. Der offene Austausch erwies sich dabei als wertvoll. Neben individuellen Anliegen kam auch die Frage auf, wer «die abl» eigentlich ist. Als Genossenschaftsmitglied könne man die Verantwortung abgeben und von «den anderen» und «die abl soll» sprechen – oder die Möglichkeit nutzen, die Verantwortung aktiv mitzutragen und sich als Teil der abl zu fühlen.

Die an diesem Abend aufgeworfenen Fragen führten nicht zu abschliessenden Antworten, sondern ergaben vielmehr ein Stimmungsbild von über 30 Meinungen. Die Teilnehmenden hörten einander aufmerksam zu, und an einigen Stellen zeigte sich, wo genauer hingeschaut werden sollte. Eine interne Projektgruppe legt nun die nächsten Schritte im Umgang mit den Rückmeldungen fest. Im magazin informieren wir Sie gerne über die weiteren Erkenntnisse.